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Wie sind Exonyme geprägt und gefügt worden? Gibt es Muster und Regeln, nach denen in einer bestimmten Sprache bzw. Sprachregion fremdsprachige Ortsnamen in die eigene Sprache übernommen worden sind? Diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden, indem Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Exonymbildung eruiert werden. Hinsichtlich Benennungslogik werden die Exonyme deshalb in verschiedene Kategorien gegliedert:

 
1          Unabhängige Exonymschöpfungen
Solche Namenpaare weisen ein jeweils unterschiedliches Benennungsmotiv bzw. eine unterschiedliche etymologische Wurzel auf. Das Exonym wurde unabhängig vom Endonym, gewissermassen autonom geprägt.
Beispiele: Wiflisburg / Avenches VD; Leubringen BE / Évilard BE
 
2          Übersetzungs-Exonyme
In diese Kategorie fallen Exonyme, die eine (mehr oder weniger) wörtliche Übersetzung des Endonyms darstellen. Solche Namenpaare weisen also die jeweils gleiche etymologische Wurzel bzw. das gleiche Benennungsmotiv auf.
Beispiele: Tiefenbach / Belprahon BE; Am Bach GR / All’Acqua; Neuenburg / Neuchâtel NE
 
3          Entlehnungs-Exonyme
In diese Kategorie fallen Exonyme, die aus der Ausgangssprache in die Zielsprache entlehnt, also angepasst worden sind. Von diesem Entlehnungszeitpunkt an können sie sich nach den Lautgesetzen der Zielsprache verändert haben, oder die ausgangssprachliche Entsprechung hat sich nach den Lautgesetzen der Ausgangssprache weiter entwickelt, so dass sich Endonym und Exonym im Laufe der Zeit mehr oder weniger stark voneinander dissimiliert haben. Dabei lassen sich in unserem Beobachtungsgebiet verschiedene Teilkategorien mit typischen Mustern unterscheiden, und zwar hinsichtlich Suffixfügung, wie auch hinsichtlich Lautentwicklung. Im Folgenden sollen diese Teilkategorien beschrieben werden.